Lebensaufgaben und Mission

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Jeder von uns hat Lebensaufgaben; und jeder hat Missionen. Aber das sind zwei verschiedene Bestimmungen.

Die Lebensaufgaben betreffen mich selbst, sind die Herausforderungen, die ich zu meinem persönlichen Lebensmuster gewoben habe. Sie zeigen sich in den täglichen Herausforderungen und schlagen sich in meiner Vielfalt an Emotionen nieder.

Missionen gehen zwar von mir aus, betreffen aber andere. Unserer meisten Missionen beschränken sich auf einen kleineren Kreis der Familie, des Freundes-, Bekannten- und Kollegenkreises.

Als Mission bezeichne ich die Beeinflussung meiner Umewlt und sei sie noch so zart. Ein Lächeln ist eine Mission, die bei meinem Gegenüber eine Verspannung auflösen kann, umgekehrt kann ein hartes Wort den andern verstören.

Über die ganz privaten Kleinmissionen, die wir unablässig auf unsere Umwelt loslassen gibt es auch umfassendere, die eine größere Menge an Adressaten erreichen. Solche gehen aus von Menschen, die im öffentlichen Leben stehen. Das sind Politiker, Filmschauspieler, aber auch Buchautoren und Heiler.

Lebensaufgaben und Mission betreffen zwar die selbe Person, aber man kann sie nicht in einen Topf werfen. Während eine Mission von einem ausgeht und andere Menschen bewegt, laufen ungeachtet dessen die Lebensaufgaben parallel. Jemand kann ein genialer Heiler und Motivator sein, aber trotzdem an den eigenen Lebensmustern scheitern oder zumindest sich mit ihnen auseinandersetzen müssen. Es ist zum Beispiel bekannt, dass Heiler praktisch nie sich selbst helfen können. Ihre Mission ist Heilung. Ihre Lebensaufageb ist ihre persönliche Herausforderung, die sie parallel dazu meistern müssen.

So herausragend die parallele Möglichkeit von helfen und lernen auch ist, si wird häufig heftig missverstanden. Je bewundernswerter jemand hilft, umso mehr verlangt man von ihm, auch die eigenen Probleme bewältigen zu können. Durch diesen Irrtum bringen sich viele um wertvolle Erlebnisse und Erkenntnisse.

Als Beispiel dazu fällt mir Bruno Gröning ein, der Hunderten Menschen durch seine Vorträge geholfen hat. Das war seine Mission. Unabhängig davon bestanden aber seine persönlichen Lebensaufgaben, seine eigenen Herausforderungen. Er bekam zunehmende Probleme mit seinem Kropf und war starker Raucher. Eine ganze Menge Menschen warfen sein anscheinendes Nichtvermögen, damit fertigzuwerden und seine Heilfähigkeit in einen Topf, woraus sich Urteile ergaben, nach der Auffassung: "Wenn jemand nicht einmal mit seinen eigenen Problemen fertig wird, wie kann er dann ein großer Heiler sein" (Beispiel: "Tragisch ist weiterhin, daß sowohl Ärzte, als auch Heiler für ihre eigene Gesundheit oft wenig Sorge tragen. Gröning mußte seinen ständig wachsenden Kropf doch auch wahrnehmen und etwas dagegen tun. Auf jeden Fall hätte er seine Jodmangelernährung umstellen müssen. Weiterhin war er starker Raucher. Das ist aber etwas, was zu einem Geistigen Heiler, der einen göttlichen Heilstrom an seine Patienten weiterleiten will, überhaupt nicht paßt. Nikotinsucht und Heilen verhalten sich wie Feuer und Wasser." aus Psychowissenschaftliche Grenzgebiete).

Selbst habe ich auch festgestellt, dass ich dazu neige, mir von herausragenden Menschen ein verklärtes Bild zu machen. Wie kann jemand etwas verlautbaren, das er selbst nicht lebt? Wie kann ein starker Raucher wirksam heilen? Einige der Berühmten habe ich persönlich getroffen oder zumindest Vorträge von ihnen gehört. Ich war ausnahmslos enttäuscht darüber, wie wenig ihre Botschaften mit ihrem Leben im Einklang standen. Viele von ihnen sind ins Geschäftsleben abgeglitten und betreiben nun bestens florierende Weisheitsfabriken. Von dem ursprünglichen Geist kann ich bestenfalls in frühen Werken lesen.

Ich finde das traurig, aber wahrscheinlich liegt es in der Eigenheit des Menschen, dass er schwer mit Macht und Erfolg umgehen kann. Eines habe ich daraus gelernt:

Achte auf die Botschaft die du hörtst, egal, aus welchem Mund sie stammt, egal, zu welchem Körper der Mund gehört, egal aus welcher Nation der Körper hervorgegangen ist. Es kommt nur auf die augenblickliche Wirkung der Botschaft an, was ich dabei fühle, was sie bei mir bewegt. Das Geschenkspapier ist dabei uninteressant. Ob es bunt und prächtig ist oder zerfleddertes altes Zeitungspapier.

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