Weihnachten & so

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Heute ist das Ende des Rennens. Die einen rannten, um möglichst viel loszuwerden, die anderen, um sich so rund zu fühlen, wie es ging. Manche rennen jetzt noch. Sie werden später in Eile wickeln, wie die vor ihnen schon gewickelt haben. Gewickelt, gefalzt, geklebt, umbunden, gekräuselt.


Bewegungslos recken sich die beraureiften Arme der Fichte in den Nebel. Fichten wundern sich nicht. Sie stehen da und breiten ihre Arme aus. Nicht aus Schicksalsergebenheit, sondern weil es ihr Job ist. Sie schenken Schatten und Kühle, wenn es im Sommer heiß ist. Sie schenken Schatten im Frühling und Kühle, wenn man gerne in der Sonne säße. Sie sind.
Wir sind auch, aber wir können wollen.
Alles läuft nach bestimmten Programmen ab. Die ausgebreiteten Arme der Fichte, unser Wohlbefinden, wenn etwas geschieht und unsere Pein, wenn etwas geschieht.
Der Unterschied zur Fichte: Wir können ein anderes Programm wollen.
Bei allen Gewohnheiten kommt es darauf an, dass man sie 28-mal wiederholt. Andere sagen 20-mal. Ist ja auch egal. So ungefähr halt. Einer plus sieben Tage sind dafür ohnehin zu wenig. Aber sie sind ein Anfang.
Ich möchte Gewisses in Zukunft anders. Ich kann aber nur auf anderes hoffen, wenn ich die Parameter ändere. Gleiche Parameter, gleiches Ergebnis. Das ist so ehern wie die ausgebreiteten Arme der Fichten.
Natürlich muss ich mir etwas vornehmen, um so das Ziel zu definieren. Nach dem Sich-etwas-Vormnehmen passiert aber praktisch nie etwas - außer ein paar Minuten beruhigten Gewissens. Weil wir nicht loswandern. Gut, also nicht nie, sondern bei einem Promille - der Vorhaben, meine ich - funktioniert es. Vielleicht.
Also werde ich ab morgen, ab dem Fünfundzwanzigsten, einen plus sieben Tage nutzen, um mit meinem Training zu beginnen. Die neuen Parameter verankern. Ganz bewusst das tun, womit ich Änderung einleiten will. Dann besteht Hoffnung, dass aus dem unwahrscheinlichen Promille ein mögliches Prozent wird. Und das ist ja für Veränderung schon mal ein guter Anfang, denke ich.
Die schlechte Nachricht: Man muss sich die Zeit dazu nehmen, seine Automatismen auszutricksen.
Die gute Nachricht: Alles ist möglich!
Alles.
Denn alles ist entstanden aus der Macht des Großen Geistes. Und davon hat jeder von uns ein Fünkchen mitbekommen.

Frohe Weihnachten, einen noch froheren Jahresbeginn und dazwischen, wer weiß, das erste Training zur Veränderung.
Martin