Ohnmächtig
Vielen von uns schnürt es die Luft ab, wenn wir die aktuellen gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Entwicklungen beobachten. Chinas Wirtschaft trudelt, das reiche Saudiarabien könnte bei gleichbleibenden Ölpreisen in wenigen Jahren bankrott sein und die EU ist bereits so weit gespalten, dass Fachleute von der Gefahr eines Bürgerkriegs in Mitteleuropa sprechen. Ohnmacht, Angst und Hilflosigkeit sind gut nachvollziehbare Gefühle angesichts einer Entwicklung, die sich exponentiell zu beschleunigen scheint. Manche hoffen auf einsichtige Politiker, denen es gelingt, das Ruder herumzureißen, bevor alles im Abgrund verschwindet oder auf irgendetwas, dass den Wahnsinn stoppt. Müssen wir alle miteinander miterleben, wie unser gemeinsames Schiff untergeht - tatenlos, ohnmächtig?
Was haben die Milchstraße, das Meer und unsere Gesellschaft gemein? Alle sind die Summe ihrer einzelnen Teile: von Sternen, Wassertropfen und Menschen. Unsere Gesellschaft ist die Summe des Wollens ihrer Mitglieder. Ihre Mitglieder sind außer rund 7,3 Milliarden Mitmenschen du und ich. Unser aller Wollen hat unsere Welt so gemacht, wie sie ist. Dass die Welt derzeit keine besonders gute ist, sondern von Gewalt und Dummheit regiert, ist leider kein gutes Zeugnis für uns alle. Es ist das Ergebnis von wenigen schlimmen Fingern und vielen, vielen, die es geschehen lassen. Die schlimmen Finger hätten keine Möglichkeit, ihre Pläne umzusetzen, wenn der Rest es nicht zuließe.
Verzweifeltes Händeringen: Was soll den gerade ich dazu tun? Ich kann doch nichts ausrichten.
Irrtum!
Wir erinnern uns: die Summe aller.
Genauso, wie wir alle unsere Welt zu dem gemacht haben, was sie ist, können nur wieder wir alle gemeinsam sie zu dem verändern, wozu sie ursprünglich gedacht war: Ein blauer Planet, auf dem wir uns gemeinsam entwickeln dürfen, und das in einer paradiesischen Umgebung, in der alle miteinander handeln anstatt gegeneinander.
In den nächsten Zeilen schreibe ich darüber, wie jeder von uns zu dieser Veränderung beitragen kann.
Eigentlich ist es ganz einfach und man kann es in einen einzigen Satz zusammenfassen: Jeder von uns braucht lediglich auf die Suche nach seinem Licht gehen und es leuchten lassen (Bild rechts mit freundlicher Genehmigung von irieites).
Vielleicht braucht es dazu eine Erklärung.
Jeder Mensch hat ein grundlegendes Bedürfnis und zwar das nach Erfolg.
Kurzer Einschub: Was bedeutet Erfolg? Das Wort besteht aus zwei Silben, er und folg. Die Silbe er kann man stellvertretend für das kosmische Gesetz nehmen. Einfach mal auch bei anderen Worten probieren. Er-folg bedeutet demnach, den kosmischen Gesetzen zu folgen. Das Den-kosmischen-Gesetzen-Folgen ist der einzige Weg zu Glück und Freude, denn es bedeutet, im Fluss zu sein. Auch wenn wir von unseren Fähigkeiten eine hohe Meinung haben, sind wir trotzdem nur winzig kleine Teilchen eines Großen und Ganzen. Nur wenn wir uns bestmöglich diesem Großen und Ganzen einfügen, wird es uns demnach gut gehen. Was nach Einschränkung klingt, ist in Wirklichkeit das Öffnen zu einer Tür unglaublicher Möglichkeiten. Aber dazu in einem anderen Artikel.
Da wir den Zugang zu unserem inneren Licht meistens verloren haben, glauben wir, Erfolg nur auf ganz andere Weise erreichen zu können: durch Geld, Ansehen, Macht. Auch ist die Ansicht weit verbreitet, dass man sich etwas nehmen muss, um es zu bekommen. Günstigstenfalls, dass man darum bittet. Kaum jemand kommt auf die Idee, dass alles zu einem kommen muss, sobald man nur selbst dafür die genügende Anziehung zuwege bringen. Das ist eine grundlegend andere Ausgangssituation!
In diesem einen Absatz eben lag die Erklärung dafür, warum alles falsch herum läuft und sich zu dem entwickelt hat, was wir erleben: ein ewiges Räuber-und-Polizist-Spiel, Virenprogrammierer - Virenschutz-Programme, Verbrecher - Polizisten, Gesetzesbrecher - Gesetze. Es geht ausschließlich um das Recht des Stärkeren, Raffinierteren, Schnelleren.
Was wäre das umgekehrte Prinzip?
Wenn alle gäben, bräuchte niemand Not zu leiden. Gelächter. Klar, gib was her, dann nehmen sie dir den Rest auch noch. Genau, das wird immer wieder vorkommen. Das ist ja kein Wunder, denn wir kennen bisher nur das vorhin genannte Prinzip oder? Woher sollten wir es besser wissen? Darum sollte man in der Übergangsphase noch besser auf seine Wahrnehmung zurückgreifen, um nicht übervorteilt zu werden. Aber es funktioniert, ich habe das selbst immer wieder erlebt!
Trotz alldem ist es ja nicht verboten, einigermaßen klug zu handeln. Bei Veränderungen, vor allem in diesem Ausmaß, sollte man berücksichtigen, dass das große und träge Schiff Menschheit eine Weile benötigt, um seinen Kurs zu wechseln. Dieser Tatsache sollte man Rechnung tragen.
Wie war das also mit dem eigenen Licht?
Dieses Licht, das ich meine, ist ein kleiner Funke tief in jedem von uns. Es ist ein Funke aus dem Ursprung, gleichgültig, ob wir diesen Ursprung Gott oder Allah oder Urenergie nennen. Aus dem Ursprung, aus dem alles entstanden ist und weiterlebt. Dieser Funke konnte ursprünglich gar nicht anders, als er-folgreich in den kosmischen Gesetzen zu schwingen. Durch unser Bedürfnis, bewusst zu werden, entstand die Notwendigkeit, auch Entscheidungen zu treffen, die uns aus dem Fluss brachten. Wie auch hätten wir sonst den Unterschied erfahren können?
So haben wir viele Entscheidungen getroffen, die uns von unserem Licht entfernt haben. Das war nicht schlecht, sondern notwendig - wobei die Intensität nicht erforderlich gewesen wäre. Denn: Um Licht zu schätzen, muss man das Dunkel kennen. Unsere Entscheidungen, die wir gegen ein besseres inneres Wissen getroffen haben, waren also kein Fehler. Wirklich hinderlich würden sie erst dann, wenn wir ständig gegen unsere innere Wahrnehmung handeln, weil wir dann immer mehr Ausdauer benötigen, um unseren Weg zu korrigieren. Wie bei einem Schiff: je größer es ist, desto länger benötigt es zu einem Kurswechsel. Genauso verhält es sich mit unseren Gewohnheiten: Je stärker sie verankert sind, desto mehr Aufwand braucht es, sich von ihnen zu befreien.
Je öfter und je intensiver wir Entscheidungen gegen die Stimme unseres eigenen Lichts treffen, umso mehr umspinnen wir uns mit einem hinderlichen Geflecht. Man kann die Fäden, die man so spinnt, wortwörtlich als verdunkelndes Geflecht betrachten. Je dichter, je dunkler, umso weniger kann unser Licht strahlen. Das war die schlechte Nachricht.
Die gute ist, dass man in jedem Augenblick eine Kurskorrektur einleiten kann. Jede eigene Veränderung wird alte Fäden abfallen lassen und damit kann unser eigenes Licht jedes Mal ein wenig heller leuchten. Man sieht, dass Veränderung nie durch Kritik und ausführliche Diskussionen bewirkt wird, im Gegenteil spinnt man damit mehr des verdunkelnden Geflechts und erreicht genau das Gegenteil.
In diesem Sinn: Wir sind keinesfalls ohnmächtig.
Dazu noch eine ermunternde Information. Jedes leuchtende Licht wiegt Hunderte oder sogar Zehntausende zugesponnener Lichter auf. Das bedeutet, dass nicht ein Licht gegen ein verdecktes Licht steht, sondern ein Licht viele, viele andere aufwiegt. Auch hier findet man zum Verständnis schnell Vergleiche: Stell dir einen Raum vor, in dem tausend Kerzen stehen. Nur eine davon brennt. Diese eine macht alle anderen sichtbar - und nicht umgekehrt. Ein anderes Beispiel: Eine kleine Flamme genügt, um einen ganzen Wald zum Brennen zu bringen. Bei beiden Beispielen ist es kein Zufall, dass Licht im Spiel ist.
Je mehr wir uns mit den Zusammenhängen in unserem Universum auseinandersetzen, umso häufiger werden uns wundersame Erlebnisse und Erkenntnisse zuteil.
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