Karma und Schicksal

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Von Karma, Saat und Ernte und dem, was man Schicksal nennt

Was ist Schicksal? Wenn’s dumm gelaufen ist? Zufall, dummer? Ist man selbst daran Schuld, wie die Karmalehre sagt, oder hat man einfach Pech gehabt, wenn etwas schief oder Glück, wenn etwas gut läuft?

So unromantisch das klingen mag: Im Universum gibt es nicht den winzigsten Spielraum für Zufall. Was uns widerfährt, kann man als energetische Notwendigkeit bezeichnen. Jede Tat, jeder Gedanke von uns formt etwas aus, das sich auf unsere Zukunft auswirkt. Menschen sind keine Schöpfer, sondern Former. Unablässig formen wir und verweben uns mit allem. Damit verändern wir zwar stets geringfügig unsere Position in dem ›All‹, aber wir sind darin eingebunden wie zwei Finger, die nach einem frischen Kaugummi gegriffen haben. Es ist hilfreich, zu wissen, wie die vom Prinzip her simple Energiemechanik funktioniert, die uns in die Lage bringt, in der wir im Augenblick stecken.


Der Mensch ist in seinem Wesen ein spezielles Prisma. Unablässig strömt Lebensenergie in alles, also auch in uns. Sie ist unter verschiedenen Begriffen bekannt, von Qi, Chi, Prana, wird als Fluidum, Äther oder weiße Energie bezeichnet. Sie ist also durchaus nichts Unbekanntes. Bliebe diese Lebensenergie aus, würde alles Lebendige zu Sand und Stein vergehen, was sich seinerseits irgendwann im Nichts verlieren würde, um von dort aus als Vakuumenergie für Neues zur Verfügung zu stehen.

Jedes Lebewesen wandelt diese Energie in der ihm speziellen Weise um. Pflanzen zum Beispiel sorgen mit der Fotosynthese für Sauerstoff. Marienkäfer fressen Blattläuse, Gras stellt sich als Futter für Tiere zur Verfügung. Alle Lebewesen außer Menschen handeln dabei in genau vorgegebenen Aufgabenreichen, können auch gar nicht anders. Mit diesem Handeln erfüllen sie nicht nur einen, wie eben erwähnten, Zweck, sondern leiten damit auch die erhaltene Lebenskraft in diesem Sinn weiter an das Ziel ihrer Intention. So enthält unsere Atemluft zum Beispiel von dieser Lebensenergie.

Die äußeren Abläufe sehen einfach aus, aber was tut sich energetisch?

Stellen wir uns vor, dass wir unablässig Lebensenergie erhalten. Die lassen wir gedanklich durch unseren Scheitel, den Ort, an dem wir vom Kronenchakra wissen, in uns fließen. Diese Energie wandeln wir augenblicklich um, wir können nicht anders. Hier kommt der Unterschied zwischen dem unfreien Wollen - alle Lebewesen außer dem Menschen - und dem menschlichen freien Willen zur Geltung: Wir können uns entscheiden, in welcher Form und Qualität wir diese Energie lenken. Das ist ganz einfach. Die Richtung bestimmen wir durch unseren Fokus, also, wohin wir unsere Aufmerksamkeit lenken. Zu einem anderen Menschen, Ort, Ding. Die Qualität wird durch unsere gleichzeitige Emotion bestimmt.

Denken wir liebevoll an einen Menschen, wandeln wir die Energie in liebevolle Energie um und schicken sie zu diesem Menschen. Beschimpfen wir einen Menschen - oder ein Auto, einen Hund oder ein Unkraut - dann wandeln wir die Energie in Wut-, Zornes- oder Hassenergie um und verknüpfen sie.

Mit dem Umwanden und weiterleiten ist es aber noch nicht getan. Zwei Dinge bewirkt dieser Vorgang, dem wir übrigens zu keinem Moment entkommen können:

Einerseits verbinden wir uns gleichzeitig mit unserem Ziel in der entsprechenden Qualität. Das schafft, wie das Wort schon sagt, eine Verbindung. Wer mit Energiearbeit zu tun hat, kennt vielleicht diese Bindungsstränge, mit denen Menschen aneinander gebunden sind. Diese Bindung kann über sehr lange Zeit aufrecht bleiben. Das hängt von zwei Faktoren ab: Wie oft wurde der Vorgang wiederholt und wie intensiv waren die Emotionen.

Des Weiteren geschieht noch etwas. Die versandte Energie macht sich auf den Weg weg von uns, zieht eine eiförmige Schleife und kehrt zu uns zurück. Auf ihrem Weg wird sie durch qualitativ gleichwertige Energie verstärkt. Sie wird also in verstärktem Maß zu uns zurückkommen und auf uns treffen. Man kann sich vorstellen, wie das aussieht: Je nach Qualität kann es unerwartetes großes Glück sein oder Katastrophen brechen über unser Leben herein. Was wir also gesät haben, das ernten wir.

Mit dem Wiedereintreffen kann aber ein Mechanismus in Kraft treten, den ich als die Gnade bezeichnen möchte. Wie sich diese heimgekehrte Energie auf uns auswirkt, ist nicht absolut, sondern hängt von der Resonanz ab, die sie bei ihrem Eintreffen vorfindet. Als Beispiel: Wenn ich in der Vergangenheit einen Menschen verletzte, wandelte ich meine Energie in Schmerz, Hass, Wut um, oder welche Qualität auch immer die Emotion hatte, und Schmerz, Hass und Wut traten ihren Kreislauf an. Kehren sie, verstärkt, zurück, so kommt es darauf an, welche Resonanz sie bei mir in meinem aktuellen Zustand zum Zeitpunkt des Eintreffens, vorfindet. Habe ich mich eines besseren besonnen und habe diese Eigenschaft nicht oder nur noch wenig in meinen Anteilen, wird mich die Rückwirkung wenig treffen, da wenig Resonanz vorhanden ist. Habe ich den gegenteiligen Weg gewählt, kann mich eine solche Rückwirkung töten oder schwere gesundheitliche Schäden auslösen - körperlich und oder psychisch. Die Gnade besteht darin, dass, selbst wenn ich schwerwiegend Falsches getan habe, mich die Auslösung eventuell bei ihrer Rückkehr nur antippt, wenn sie eintrifft. Konkret könnte das so aussehen, dass ich dem seinerzeitigen Opfer als Fußgänger begegne und von ihm überfahren werde - heftige Rückwirkung aufgrund großer Resonanz - oder dass die Auslösung abgeschlossen sein kann, weil ich der Person im Supermarkt die hinuntergefallene Geldtasche aufhebe - minimale Rückwirkung aufgrund kleiner Resonanz.

Sowohl dieser Kreislauf als auch die Bindungsschnüre können sehr lang bestehen, über viele Leben hinaus. Denn es handelt sich um nichts Grobstoffliches, sondern um mit unserer Seele Verbundenes.

Dieser einfache Mechanismus ist dir Grundlage für unser aktuelles Sein, für jede Begegnung, für die Qualität von Begegnungen. Aber nicht nur dafür.

Mit dem sekündlichen Entscheiden für individuelles Richtig oder Falsch, verschicke ich die umgewandelten Energien nicht nur, sondern stärke meine Anteile mit derselben Qualität. So hat praktisch jeder Mensch ebenso Anteile aus Empathie und Mitgefühl, wie auch aus Zorn oder Neid. Und natürlich allen anderen beiderlei Qualitäten.

Mit unserem Wollen bewirken wir also Folgendes:

Wir wandeln die neutrale Schöpfungsenergie unablässig um, senden die umgewandelte Energie zum Punkt unseres Fokus und in der Qualität unserer Emotion. Gleichzeitig beginnen wir einen Kreislauf, an dessen Ende wir stehen und das - verstärkt - zurückerhalten, was wir ausgesendet haben. Wie intensiv uns das trifft, hängt davon ab, welche Resonanz die rückkehrende Energie bei uns vorfindet.

Das war die einfache Geschichte von Karma, von Saat und Ernte, vom Wirken in der Gegenwart, unsere Zukunft betreffend.


Mehr zum Thema in den Beiträgen Karma oder Ursache-Wirkung und Karmischer Kreislauf.