Wahrnehmung

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Wahrnehmung hat einen sehr viel wichtigeren Stellenwert als wir ahnen. Wir nehmen unablässig wahr, nicht nur mit unseren fünf Sinnen beim Essen, im Blumenladen und auf dem Bauernhof. Wir verfügen über feinere Antennen, die uns eben kennengelernte Menschen auf Anhieb sympathisch oder unangenehm erscheinen lassen, die Freude oder Ablehnung zur Einladung am Abend in uns bewirken oder uns unerklärlich frösteln lassen, wenn wir einen Raum betreten. Offenbar haben wir neben den körperlichen fünf Sinnen mehr als nur den sprichwörtlichen sechsten.

 

Während ich meine Diplomarbeit zum Lebens- und Sozialberater - für Nicht-Österreicher: ähnliche Arbeit wie Psychotherapie, aber nur mit Klienten ohne Diagnose - verfasste, schrieb ich, dass es drei Arten der Wahrnehmung gäbe und führte das genauer aus. Erst Monate später wurde ich mir der Tragweite dessen bewusst, was ich damals verfasst hatte. Es war wieder einmal eines dieser Erlebnisse gewesen, bei denen ich Informationen bekam, die das vierdimensionale Bild unseres Universums an einer bestimmten Stelle vervollständigten.

Die drei Wahrnehmungsstufen sind die physische, die emotionale und die intuitive. Diese drei Wahrnehmungsstufen helfen uns auf eigentümliche Weise, Informationen über unser Leben zu erhalten.

Die physische, körperliche Wahrnehmung

Damit sind die fünf Sinne nur bedingt gemeint. Vielmehr geht es darum, was wir körperlich spüren, wenn wir uns mit einem Thema beschäftigen, das uns aktuell belastet. Handelt es sich dabei um körperlichen Schmerz, geht es darum, in diesen Schmerz hineinzufühlen, um eventuell zu erfahren, was in, hinter ihm wartet.

Die emotionale Wahrnehmung

Dabei geht es um das Heineinzuspüren in Emotion. Trauer, Zorn, Einsamkeit, Hilflosigkeit, Ausgeliefertsein, Hoffnungslosigkeit und was es sonst an Gefühlen gibt, die wir als nicht-erfreulich bezeichnen.

Die intuitive Wahrnehmung

Sie wird mitunter auch als Bauchgefühl bezeichnet, weil wir intuitiv gerne in dem Bereich des Solarplexus wahrnehmen. Die intuitive Wahrnehmung ist die feinste der drei Stufen und sie ist die, die man nicht direkt versuchen sollte zu erlernen. Sie ist dieses feine Empfinden, von dem wir oft nicht sicher wissen, ob es wirklich eine innere Stimme ist oder ein schlechtes Gewissen, das aus einem genetischen oder Erziehungsmuster stammt.

Und jetzt?

Okay, diese Stufen gibt es - ja und?

Genau, das war für dich nichts Neues, das kennst du ja alles. Aber jetzt wird es erst richtig interessant. Wozu dienen uns diese Wahrnehmungsarten?

Im Beitrag Richtig unf falsch haben wir darüber gesprochen, was richtig und falsch tatsächlich bedeutet. Kein Folgen von irgendwelchen Konventionen oder Gesetzen, sondern das jeweils im aktuellen Augenblick stimmige Handeln. Dafür müssen wir aber erst einmal wissen, was stimmig ist. Das kann nämlich durchaus diesen Konventionen und Gesetzen widersprechen. Also wie beurteilen wir, wie wir uns in einer bestimmten Lage verhalten sollen? Üblicherweise haben wir auf unsere Werte zurückgegriffen, die uns durch Elternhaus und sozailes Umfeld anerzogen wurden. Man stiehlt nicht, verleumdet niemanden, lügt nicht und so weiter. Diese Werte stammen aus dieser Vergangenheit, in der uns jemand - damals zu sehr vielen Belangen - sagte, was wir tun und lassen sollten. ›Man‹ hieß die Instanz, die nicht oder schon tat und der man es nach- oder nichtnachtun sollte. Natürlich gibt es heute ebenfalls absolute Dos und No-gos, aber darum geht es nicht. Sondern um die riesige Grauzone, in der auch häufig zwei oder mehrere Optionen ethisch vertretbar sind, aber nur eine wählbar ist.

Oder die Situation, die üblicherweise besonders ratlos macht: ich muss etwas ändern - aber wie?

Nochmals zusammenfassend: Wir sind unablässig dazu aufgefordert, Entscheidungen zu treffen. Für die Entscheidungen haben wir aber oft zu wenig Informationen. Teils, weil wir nicht in die Zukunft sehen können, teils, weil bei Weitem nicht alles bekannt und sichtbar ist, was wir dazu wissen müssten. Krampfhaft versuchen wir deshalb in unserem Raum der Erfahrungen zu wühlen, wo natürlich auch nichts zu finden ist - es soll ja schließlich ›anders‹ sein - und verleben mitunter schlaflose Nächte.

Wenn es noch darum geht, etwas zu ändern, wird es meistens restlos verzweifelt. Und das aus einem einfachen Grund: Wie soll man unter Zuhilfenahme all unserer Erfahrungen (siehe Raum ...) eine Lösung finden, die sich außerhalb befindet? Das ist rein logisch unmöglich. Denn die Lösung kann ja in unserem Erfahrungsschatz nicht vorhanden sein. Also können wir sie auch nicht unter seiner Assistenz finden.

Wahrnehmung als Werkzeug zum Weg aus der Sackgasse

Hier kommt die Wahrnehumg ins Spiel. Von den drei erwähnten denken wir, dass uns nur die intuitive weiterhelfen könnte, nur kann man just die nicht willentlich einsetzen. Zumindest nicht am Anfang der eigenen Wahrnehme-Laufbahn. Ich finde es spannend, dass bei dieser Arbeit dem Streben nach Erleuchtung ein Strich durch die Rechnung gemacht wird. Genauso wie Heilung kann man Intuition nicht erreichen wollen. Beides sind Geschenke des Universums, wenn wir uns aufs Leben eingelassen haben. Der Weg führt von unten über die Grundlagen. Mit anderen Worten für Chakrenkenner: Es nützt rein gar nichts, wenn wir ein noch so durchgängies Kronenchakra haben, wenn unsere Verbindung zur Erde nicht funktioniert, weil eines der unteren Chakren blockiert ist.

Um mit der Wahrnehmung zu einem Ziel zu gelangen, geht es um das Überwinden einer großen Hürde: Loslassen von dem WIllen, kontrollieren zu können. Aber dazu mehr im Beitrag ›Wahrnehmung als Wegweiser‹. Dort beschreibe ich, wie man die Wahrnehmung dazu verwenden kann, um einen Weg aus einer Leidenssituation zu finden.

 

Der Raum unserer Erfahrungen